οἶδα οὐκ εἰδώς

Das Motto der Homepage W.A.Both







== Micromente == (MO MENTE) oder ungefilterte Gedanken

Aus dem alten Jahrtausend


Alle meine Gedanken sind meine Gedanken.
Stimmt das eigentlich?


Wer Geist hat, weiss es in der Regel nicht. Wer Geist hat, zeigt ihn auch.
Beide Maximen widersprechen sich nicht.


Wer Geist zeigt, kann dennoch dumm sein.


Es ist ein Zeichen von Geist, grössere Geister für möglich zu halten!


Wer einmal lügt, dem glaubt man.


Wer viel liebt, liebt sicher auch sich.


Man liebt mehr als man weiss.
Man liebt immer vordergründiger als man glaubt;
nie glaubt das der Geliebte.


Wer immer ja sagt, meint es schließlich auch.


Mitleid ist schlimmer als Mitleiden.


Jede Erziehung hat trotzdem Erfolg.


Höflichkeit ist eine Angst vor dem Nächsten.


Viele Väter und Mütter leugnen bei der Erziehung ihrer Kinder ihre eigene Kindheit.


Mir scheint manchmal, daß Nietzsche die französischen Moralisten genial interpretiert.
La Rochefoucauld sagt (dtv, Die französischen Moralisten, Band 1, Dezember 1973, ISBN 3 423 06026 3):
'Fast alle Menschen tragen gern kleine Verbindlichkeiten ab; viele empfinden Erkenntlichkeit für größere, aber fast niemand hat für die großen etwas anderes als Undankbarkeit'
Nietzsche formuliert: 'große Geschenke erbittern gegen den Geber'.


Ein so neulich reich Beschenkter sagte mir kürzlich:
Ja, er hat schon recht, der Nietzsche,
wenn er sagt: 'große Geschenke erbittern gegen den Gegner'.
Diese Freud'sche Delikatesse habe ich natürlich nicht korrigiert.


31.08.1991 8h30:
ich schaute meine Tochter an und sagte:
'V., du siehst so amerikanisch aus'.
Da sagte sie: "oh, oh...Jaaa, ich habe einen amerikanischen Freund".
Da sagte ich: "oh, ooh".


In den Kindern verleugnen die Eltern gewöhnlich ihr eigenes Ich.


Auch eine Mutter muß Küßen erst lernen.


Beim Stammtisch:
Wenn es heißt: de mortuis nil nisi bene;
so sage ich: de absentibus nil nisi male.


Diese Erkenntnis fällt mir schwer:
ich bin aus Angst nicht böse.


Wenn die Dummheit gearbeitet hat,
macht gewöhnlich die Eitelkeit Nachtschicht.


Je weniger Falten ein Mensch, um so einfältiger ist er.
(denk nicht! Lieber Leser, eine Falte hat jeder. okt93)


Vor dem Computer sind alle Menschen gleich;
nur die Informatiker sind gleicher.


Wenn der Computer im Schach alle Menschen schlägt, so heißt das nur, daß die Menschen ihren Verstand weiterentwickeln müssen.
Können sie das?


Alle Computer verstehen sich untereinander;
selbstverständlich!


Ob Menschen daraus lernen können: der schnellste Computer wartet immer auf seinen langsamsten Kollegen ( bis dieser ausgemustert wird ).


Um einen Computer gut programmieren zu können, muß man wie ein Computer denken;
das heißt, man muß begabt und zwischen 15 und 28 Jahre alt sein.


Wer mit 30 Jahren nur sequentiell denken kann, wird immer sequentiell denken. Der Computer-Programmierer hat also wenig Zeit.


Frei nach Nietzsche:
wer in den Bildschirm hineinschaut, in den schaut auch der Bildschirm herein.


Je eleganter und farbiger die Bildschirme am Computer, je größer die Plattenkapazitäten, umso größer die Papierflut:
dieses Paradoxum zu begreifen, habe ich lange gebraucht.


Große Plattenkapazitäten verbrauchen sich schneller als kleine.


Jeder Programmierer ist der Beste.


Die zwei Freunde aus meiner Jugendzeit betrogen ihre Frauen:
der Eine dadurch, dass er auch mit Männern schlief,
der Andere dadurch, dass er überhaupt mit ihnen schlief.


Erst als ich Knut H. kennenlernte (1973),
erkannte ich, dass es den besten Freund nicht gibt.
Die Freundschaftsskala ist nach oben offen.


Knut H. habe ich viel zu verdanken;
vielleicht sogar meine Selbstfindung!


Aus dem neuen Jahrtausend